Wer im Kreis Coesfeld wohnt, pendelt überdurchschnittlich häufig und überdurchschnittlich weit zum Arbeitsplatz. Rund 68.000 Berufstätige sind innerhalb des Kreisgebiets unterwegs, rund 55.000 sogar außerhalb der Kreisgrenzen. Pendeln kostet Zeit, Nerven und belastet die Umwelt. Mobile Formen des Arbeitens können das ändern – und haben nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie eine starke Beschleunigung erfahren. Was fehlt sind passende Angebote und Strukturen, um die neuen Arbeitsformen für Unternehmen und Beschäftigte dauerhaft attraktiv zu machen.
Wie häufig arbeiten Sie im Homeoffice? Wie muss ein idealer Arbeitsplatz für Sie gestaltet sein? Würden Sie gern in einem Coworking-Space arbeiten? Diese und andere Fragen waren Teil einer Online-Befragung, die wir im Spätsommer 2022 durchgeführt haben. Hier bekommen Sie einen Überblick über die Ergebnisse der Umfrage.
Zu Hause zu arbeiten – für viele Menschen ist dies seit der Corona-Pandemie Alltag. Doch nicht jeder kann dort ungestört und unbeschwert die beruflichen Aufgaben erledigen. Hinzu kommt: Das soziale Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen fehlt. Aber: Wieder fünf Tage pro Woche ins Büro fahren? Das kommt für Viele auch nicht mehr in Frage. Dafür sind die neu gewonnene Flexibilität zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und das Plus an Freizeit durch eingesparte Fahrtzeiten zu wertvoll. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir deshalb passende Angebote für das mobile Arbeiten entwickeln.
Mobile Arbeitsformen sind nur dann eine Alternative zu Büro und Homeoffice, wenn sie einfach zu nutzen sind - von den Arbeitgebenden und den Beschäftigten. Mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE), dem Projekt-Partnerkreis Bernkastel-Wittlich und Ihnen, den Nutzerinnen und Nutzern, möchten wir eine digitale Lösung aufbauen. Geplant ist eine Coworking-Plattform, die Arbeitgebende, Beschäftigte und Coworking-Space-Betreibende gemeinsam nutzen. Die digitale Lösung soll die Buchung und Abrechnung von Coworking-Spaces enthalten, eine Karte mit zertifizierten Coworking-Spaces bereitstellen und zusätzliche Serviceangebote wie beispielsweise Mittagstischangebote oder Wäscheservices bündeln und leicht zugänglich machen. Ermöglicht wird dies durch eine Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Projektes Smarte.Land.Regionen.
Coworking galt lange Zeit als urbanes Phänomen, das insbesondere von Selbstständigen, Freelancern und Start-ups genutzt wurde. Doch gerade für Pendelnde sind Coworking-Spaces eine echte Chance: lange Pendelzeiten entfallen und die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie wird erleichtert, gleichzeitig bleiben soziale Kontakte erhalten. Die Nachfrage hält sich bisher jedoch in Grenzen. Genau da setzen wir an: Wir möchten die Vorteile von Coworking auf dem Land bekannt machen und Ihnen die Gelegenheit geben, es auszuprobieren. Wir möchten außerdem herausfinden, welche Anforderungen Sie an die Arbeit in Coworking-Spaces stellen, um Ihnen ein bedarfsgerechtes Angebot machen zu können.
Übrigens: Im Münsterland gibt es insgesamt mehr als 35 betriebene Coworking-Spaces. Allein in den elf Kommunen im Kreis Coesfeld sind mittlerweile sieben Coworking-Spaces am Markt. Mindestens drei weitere sind in einem konkreten Planungsstadium und werden voraussichtlich in Kürze starten.
Sie möchten Coworking selbst einmal ausprobieren? Dann buchen Sie einfach einen Platz in einem Coworking-Space in Ihrer Nähe! Geben Sie unter folgendem Link Ihre Postleitzahl ein und lassen Sie sich Ihre nächstgelegenen Coworking-Spaces anzeigen.
Sie möchten die Vorteile des mobilen Arbeitens nutzen und Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, das Arbeiten in Coworking-Spaces auszuprobieren? Prima! Werden Sie Teil des Coworking-Pilotprojekts und entwickeln Sie gemeinsam mit uns für Sie passende Angebote.
Pia Tovar
Projektmanagerin Smarte.Land.Regionen
Telefon 0170 | 454 9461
Das Modellvorhaben Smarte.Land.Regionen ist eine Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE). Das Ziel von „Smarte.Land.Regionen“ ist die Entwicklung, Erforschung und Erprobung einer öffentlichen digitalen Infrastruktur, wodurch ländlich geprägte Landkreise ihre Gemeinwohlaufgaben besser wahrnehmen können. Im Video wird erklärt, wie zukünftig ein digitales Ökosystem für ganz Deutschland entstehen soll.